Sonntag, 27. November 2011

Bischöfliches Weingut Rüdesheim: 2010er Rüdesheimer Berg Roseneck Riesling trocken


Hellfarben, in der Nase Steinobst und Zitrusrüchte, rassiger Antrunk, kräftige Säure, der nur ein relativ schlanker Körper gegenübersteht. Eher ein Kabinetttyp, es fehlt dem Wein etwas an Tiefe. Spürbare, aber nicht unattraktive Süßeabrundung, welche die Säure etwas austariert. Animierender Trinkwein für Freunde eines herzhaften, säurebetonten Tropfens.
APNr.  24 068 22 11  12% Alc.

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis:

Kommentar von Constantin beim Blick auf das Etikett: Der Wein schmeckt nach "Alfa-Romeo". Warum wohl?

Samstag, 26. November 2011

Römerhof: 2003er Felsenterrasse Riesling Spätlese Mehringer Zellerberg halbtrocken

Intensives, helles Goldgelb. Exotischer Fruchtcocktail, aber auch Bitternoten in der Nase. Sehr üppige, reife Frucht, anregende Säure, die Restsüße ist sehr gut ausbalanciert, Bitternote im Abgang.
APNr. 3 549 073 12 04    12,5% Alc.
Bewertung: 16,5/20
Preis: 9 Euro

Trotz der jahrgangsbedingt bei einem halbtrockenen Wein etwas störenden Bitternote (Lesegut mit Botrytis), hat sich der Wein aufgrund der sehr gesunden Säurestruktur bisher gut entwickelt. Ein Lob an den Winzer bei diesem schwierigen Jahrgang.


Freitag, 25. November 2011

Apollonio: 2003 Squinzano D.O. Protetta (Apulien)

Ehrfurchtgebietender Korken. Sehr dunkles Rubin mit Granatreflexen, in der Nase Anklänge von Feige, Pflaume und schwarzer Johannisbeere, balsamische Noten, nach dem Öffnen vorübergehend auch eine Ahnung von flüchtiger Säure. Am Gaumen sehr reife Frucht mit gleichzeitig expressiver Säure, dunkle Schokolade, etwas Nougat, bereits abgeschmolzene Tannine, sehr rund, weich und füllig, aber gleichzeitig durch die Säure gut strukturiert. Sehr langer Nachhall.



Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 9,90 Euro


70% Negroamaro, 15% Sangiovese und 15% Malvasia Nera, 14% Alc.
Ich muss gestehen, dass ich bis dato noch nichts vom Wein aus Squinzano gehört habe. Es handelt sich aber um eine echte Trouvaille für Liebhaber von Weinen klassischer Machart. Er kommt trinkreif auf den Markt, beeindruckt nicht durch druckvolle Primärfrucht, sondern durch ein reifes, komplexes Aromenspiel, und sobald die anfängliche Essigstichnote verflogen ist, beginnt man Freundschaft mit diesem Dinosaurier von Wein zu schließen. Ein wunderbarer Wein zu allen Herbstgerichten und insbesondere zu Wild. Derzeit auf dem Höhepunkt, trinken bis 2014.

Samstag, 19. November 2011

Weinkost bei Hack in Meersburg


Heute fand im "Haus der Guten Weine" bei Hack in Meersburg die traditionelle Weinkost statt. In drei Gruppen ("Unsere Gäste", "Neuentdeckungen und Lieblinge" sowie "Unser Herzblut") standen über 100 Weine aus aller Welt zur Verkostung bereit. Die Proben waren grundsätzlich kostenlos, nur bei einigen extrem teuren Spitzenweinen wurde ein kleiner Verkostungsbeitrag erhoben. 3 Bons (= 9 Euro) kostete der Zugang zur Verkostung von 19 Spitzen Pinot-Noirs aus Deutschland und Frankreich (u.a. Bernhard Huber, Knipser, Armand Rousseau, Huber Lignier und andere große Namen), die ich aber aus Zeit- und Kapazitätsgründen auslassen musste. Aber auch bei den Gästen und Lieblingen des Hauses konnte man auf hohem bis höchsten Niveau einige sehr spannende und anregende Weine verkosten. Dies alles in der trotz starken Besucherandrangs angenehmen Atmosphäre der "schönsten Weinhandlung Deutschlands". Ein dickes Lob an das Team vom Weinhaus Hack für die perfekte Organisation.


Im Folgenden einige kurze Verkostungsnotizen zu den von mir probierten Weinen.

Weingut Robert Weil, Kiedrich
2010er Rheingau Riesling Kabinett trocken (11,5% Alc., 15,35 Euro, 16,5/20 Punkte)
Sehr helle Farbe, in der Nase Steinobst und Kräuterwürze, stahlig-rassig, eher schlank.

2010er Kiedricher Gräfenberg Riesling QbA trocken (13% Alc., 22,25 Euro, 17,5/20 Punkte)
In der Nase intensiv Steinobst, Weinbergpfirsich, dichte Mineralität, guter Nachhall.

2010er Gräfenberg Riesling 1. Gewächs (13,5% Alc., 38,00 Euro, 18/20 Punkte)
Nase noch sehr verschlossen, kraftvoll-mineralisch geprägter Antritt am Gaumen, viel Substanz, extrem verschlossen, braucht noch sehr viel Zeit, unsichere Prognose, ob dieser Wein wirklich im Riesling-Olymp landen wird.


Weingut von Winning, Deidesheim
2010er WinWin Riesling QbA trocken (9,95 Euro, 17/20 Punkte)
Lichtes Gelbgrün, in der Nase intensiv mineralisch, Kräuternoten. Am Gaumen dicht gepackte Mineralität, etwas breitschultrig und weniger präzise definiert. Hohe, aber gut eingebundene Säure, langer Nachhall, toller Basiswein.

2010er Grainhübel Riesling QbA trocken (12,5% Alc., 17,50 Euro, 18/20 Punkte)
Feinduftige Nase, sehr präzise Art, geschliffene Säure, bereits sehr charmant.

2010er Langenmorgen Riesling Großes Gewächs (12,5% Alc., 27 Euro, 18,5/20 Punkte)
Viel Mineralität bereits in der Nase, am Gaumen sehr dicht, extrem facettenreich, gut eingebundene Säure, druckvoll und zugleich elegant, großartiger Nachhall.

Ein spannender Verglich zwischen dem seit vielen Jahren etablierten Weingut Weil aus dem Rheingau und dem derzeit angesagten von Winning'schen Weingut. Von Winning hat in dieser Probe klar die Nase vorn, macht die spannenderen, ausdrucksstärkeren und letztlich individuelleren Weine. Selbst die Gräfenberg-Weine schmecken dagegen eher brav - sicherlich perfekt gemacht, aber es fehlt, auch angesichts der Preise, der entscheidende Kick. Die Mittelhardt meldet sich spätestens mit von Winning zurück im Wettstreit der Besten.


Schloß Gobelsburg, Kamptal
2009er Kammerner Gaisberg Riesling Kamptal DAC (16,80 Euro, 17,5/20 Punkte)
Nase kräuterig, Anklänge von Milchsäure, im Mund hefig und cremig, die Frucht ist etwas verdeckt, eher von Körper und Mineralität gegrägt, hat durchaus Potential.


Velich, Apetlon (Burgenland)
Darscho Chardonnay (13,5% Alc., 27 Euro, 17,5/20 Punkte)
Birne, Quitte und viel feine Holzvanille in der Nase. Sehr cremiges Mundegfühl, durchwoben von einer feinfruchtigen, attraktiven Säure, deutliche (vielleicht einen Touch zu heftige) Holzfassprägung, dabei aber gute Struktur, sehr komplexer Wein, hervorragender Essenbegleiter.

Domaine Roc des Anges
2006 Rancio Sec VdP Pyrénées Orientales (19 Euro/0,5l, 17/20 Punkte)
Gelb- bis bernsteinfarben, sherrytpische Nase, Bittermandel, grüne Walnüsse, dichte geschmeidige Art, adäquater Fino-Sherry-Ersatz.

2007er Carignan 1903, VdP Pyrénées Orientales (31 Euro, 17/20 Punkte)
Violett-tintig, Kirchenfenster. In der Nase geradezu wollüstige Beerenfrucht. Der Gaumen wird von üppiger Frucht übermannt, schmeichelnde, sehr glatte Tannine, erinnert an einen LBV, insgesamt aber etwas eindimensional, animiert nicht zum Trinken.

Domaine de La Janasse
2009er Châteauneuf-du-Pape AOC (15,5% Alc. 35 Euro, 18/20 Punkte)
Dichtes Rubin mit violetten Reflexen, rote und schwarze Frucht, Olivenpastete. Am Gaumen dichtgepackte Frucht, feiner Tanninfonds, Kräuterwürze, Lakritze und spürbar neues Holz, hat Potential für eine lange Entwicklung.

Markus Schneider, Ellerstadt
2009er Vet Rooi Olifant, Stellenbosch (14,5% Alc. 17,50 Euro, 18,5/20 Punkte)
Dichtes, glänzendes Rubin mit Granatreflexen. In der Nase Cassisfrucht, Paprika und Holzvanille, erinnert an einen Bordeaux aus dem Medoc. Straffe Art, am Gaumen viel Zigarrenkiste und Graphit. Untergründige animalische Noten, dabei komplex und gut proportioniert, trotz des hohen Alkohols sehr elegant, langer Nachhall. Der Wein ist zu diesem Preis ein echtes Highlight.
37% Cabernet Sauvignon, 26% Merlot, 22% Shiraz und 15% Pinotage. Ein Projekt von Markus Schneider und Dan Steytler von Kaapzicht Estate.

2009er Merlot (29,50 Euro, 18/20 Punkte)
Intensive dunkle Frucht, viel Cassis, aber auch Leder und Waldboden in der Nase, Anklänge von Champignons. Extrem dichtes und überwältigendes Mundgefühl, Creme de Cassis, rote Paprika, Tabak. Langer Nachhall, für einen "Trinkwein" ist eigentlich alles zu viel des Guten, Schneider holt hier das Maximum aus dem Merlot heraus, was in Deutschland möglich erscheint. Leider ergibt das im Endeffekt einen Monster-Wein.

Kaapzicht Estate, Stellenbosch
Cabernet Sauvignon (16,90 Euro, 19/20 Punkte)
Sehr dunkles, blickdichtes Rubinrot, fast tintig, höchst intensive, cabernettypische Nase. Im Mund geschmeidig, geschliffene Art, feine Tannine mit viel Schmelz, dominant Cassis, etwas Tabak, verbindet in perfekter Manier Kraft und Eleganz; Cabernet Sauvignon in höchster Vollendung auf dem Niveau eines guten Bordeaux.


Alvaro Palacios, Priorato
2008er Les Terrasses Vielles Vinyes, Priorat DOCa (14,5% Alc. 24,95 Euro, 18/20 Punkte)
Violett, Nase von Grenache geprägt (Schwarzkirsche, Marzipan, Lakritz). Im Mund relativ schlank, seidig, feine Mineralität, dezenter Barrriqueeinsatz.

2008er Finca Dofi Priorat DOCa (14,5% Alc., 49,90 Euro, 19/20 Punkte)
Rubinrot mit violetten Reflexen, in der Nase Schwarzkirsche, Anklänge von feiner Holzvanille, Gewürznoten. Extrem dichte Frucht am Gaumen, viel Cassis, etwas Tabak;  ein Wein von hoher Eleganz, der durchaus zum Weitertrinken einlädt, dabei großer Nachhall.


Domaine Durand, Rhone
2009er Empreintes, Cornas AOC (29 Euro, 17,5/20 Punkte)
Blickdichtes Rubin mit violetten Reflexen. Viel Schwarzkirsche in der Nase, kühle Frucht am Gaumen, sehr geschmeidig und trinkig.

Castello di Fonterutoli, Toskana
2008er Chianti Classico DOCG (13,5% Alc., 17,25 Euro, 17,5/20 Punkte)
In der Nase rote Frucht, Kirsche, florale Noten, sehr kaftvoll im Antrunk, wiederum viel Frucht, etwas Räucherspeck, sehr dicht, viel Nachhall, aber durchaus chiantitypisch.

2004er Chianti Classico Riserva (13,5% Alc., 36,30 Euro, 18,5/20 Punkte)
Dunkles, dichtes Rubin mit Granatreflexen. Reife Nase, animalische Noten. Am Gaumen dunkle Frucht, expressives Tannin, Unterholzaromen, perfekt gereift, gut Struktur; bei diesem Wein kommt einem ein leider vor Ort nicht verfügbarer Wildschweinbraten in den Sinn.
90% Sangiovese, 10% Cabernet Sauvignon; der Wein scheckt hervorragend, entspricht aber nicht mehr meiner Imagination einer Chianti-Riserva.

2007er Siepi IGT (13,8% Alc., 69 Euro, 19,5/20 Punkte)
Sehr dunkles Rubin, fast undurchdringliche Farbe. Dunkle schwarze Frucht, Holzvanille. Im Mund sehr weich, elegant, feinste Tannine. Hochkonzentriert und zuglich elegant strukturiert, ansprechendes Säuregerüst, ermüdet den Gaumen nicht.
50% Merlot, 50% Sangiovese; für mich mit leichtem Vorsprung der spannendste der von mir verkosteten Weine, scheint nahezu perfekt zu sein.


Monteverro, Toskana
2008er Tinata IGT (15,5% Alc. 79 Euro, 18,5/20 Punkte)
Fast schwarz im Glas. Dunkle Kirsche, viel Holzvanille, unterlegt mit schwarzer Fruch und Schokolade, sehr breit angelegt, macht einfach satt.
70 % Syrah, 30 % Grenache: Muss das in der Toskana sein? Brauchen wir Michel Rolland als Berater bei einem solchen "Vorzeigeprojekt einer deutschen Unternehmerfamilie"?





Als Reparaturwein musste ein trockener Riesling aus dem Rheingau herhalten, bevor es mit schönen Erinnerungen an wunderbare Weine wieder nach Hause ging.

Freitag, 18. November 2011

Monte del Fra: 2009er Vigneto Colombara Garganega

Glänzendes, intensives Gold, viel Kräuterwürze und Zitrusfrucht in der Nase. Am Gaumen sehr expressive Säure, üppige Ananasfrucht, mittlerer Körper, guter Nachhall mit viel Extraktsüße. Sehr attraktiver Weißwein. 13,5% Alc.

Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 13,50 Euro
Bezug: Harald Bremer

Ein Wein aus Garganega, einer authochtonen Rebsorte Venetiens, der aufgrund seiner expressiven Säure durchaus an Gewächse aus nördlicheren Gefilden erinnert.

Mittwoch, 16. November 2011

Vinae Mureri: 2010er Xiloca Tinto (Garnacha)

Intensives, mittleres Rubin; in der Nase viel Sauerkirschwürze, etwas Marzipan. Kühle, animierende Frucht, sehr geschmeidig auf der Zunge, mittlerer Nachhall. Der Wein wirkt zugleich kraftvoll und zupackend, aber auch gut akzentuiert. Straffes Tanninmanagement. 14% Alc.
Vino de la Tierra Ribera del Jiloca

Bewertung: 16,5/20 Punkte
Preis: 7,50

Dieser Wein aus 100% sehr alten Garnacha-Reben kommt sehr authentisch daher und zeigt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Als süffiger Wein für den Alltag eine schöne Abwechslung.

Sonntag, 13. November 2011

A.A. S. Cristina: 1990er Cabernet Sauvignon

Rubingranat, Wasserrand. Nase dominiert von Tabak und Graphit, etwas grüner Paprika. Im Mund spürbar Cassisfrucht, viel grüner Paprika, Zigarrenkiste. Guter Nachhall, fein gereift, druchaus noch attraktiv.

Vino da Tavola del Veneto; 13% Alc.

Bewertung: 17/20 Punkte

Samstag, 12. November 2011

Alfred Porr: 1983er Duchrother Vogelschlag Ruländer Eiswein

Korken grenzwertig, bernsteinfarben. In der Nase etwas Brotkrume, viel kandierte Frucht. Immer noch kapriziöse Säure, wiederum kandierte Früchte, schmeichelnde Süße, elegante, charmante Art, schöne Reifenote.
AP Nr. 1 723 053 4 84  

Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 25 DM ab Weingut

Das Weingut Porr ist ein kleiner Betrieb im verschlafenen Nest Duchroth, nur knapp 2 km abseits vom berühmten Oberhausen und seinem weltberühmten Winzer. Ich hoffe, dass es die kultige Dorfkneipe von Porrs immer noch gibt...

1990er Chateau Livran Cru Bourgeois Medoc

Granatrot mit Verbraunung. In der Nase Zigarrenkiste, etwas Graphit, kaum Frucht. Am Gaumen eher schlank, im Wesentlichen von der Säure getragen, wieder reichlich Zigarrenkiste, im Hintergrund etwas Cassis und Paprika. Der Wein wirkt als Solist eher eng und etwas gezehrt, begleitet aber durchaus akzeptabel einen Rehbraten mit Apfelrotkohl und Kartoffelknödeln. 12,5% Alc.

Bewertung: 16/20 Punkte

Sonntag, 6. November 2011

Les Perrières: 1990er Gevrey-Chambertin



Intensives Rubin mit Granatverfärbung am Rand. Animalische, etwas rustikale Nase (Waldboden, Unterholz, Champignons, rohes Fleisch). Am Gaumen feine, rotbeerige Frucht, intaktes Säuregerüst, mineralische Prägung, dezente Extraktsüße, mittlerer bis langer Nachhall. Der Wein baut einen gelungenen Spannungsbogen auf und ist trotz fortgeschrittenen Alters noch in sehr guter Verfassung. 13% Alc.

Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 35,65 DM
Bezug: Weinland Keiler, heute Mövenpick-Weinland

Samstag, 5. November 2011

Spreitzer: 2010er Rheingau Riesling Charta


Lichtes Gold mit grünlichen Reflexen. Hochattraktive Nase, die Nuancen von Quitte, Mirabelle únd Kräuterwürze zeigt. Frisch und rassig im Antrunk, viel Steinobst, Kräuterwürze und eine gewisse salzige Note. Sehr animierender und stimmiger Wein, auch die sehr dezente Süßeabrundung gefällt. Macht im Gegensatz zu vielen "monumentalen" Spitzenweinen Lust auf ein zweites Glas. Authentische Interpretation der Charta-Idee, gute Prognose.
APNr. 29 101 034 11   11,5% Alc.

Bewertung: 18/20 Punkte mit Goodwill für die Stilistik
Preis: 11,90 Euro
Bezug: Weinwelt Rheingau

Freitag, 4. November 2011

Theo Minges: 2008er Pinot Meunier extra brut Blanc de Noir-Sekt

Mattglänzendes Gold, relativ feines Mousseux. In der Nase Quitte und roter Apfel, Zitrusfrüchte. Frische, für einen Pinot Meunier zu harte Säure, herbe Art, dominant Zitrusaromen. Der Sekt schmeckt irgendwie nur "vorne" im Mund, es fehlt an Körper und Nachhall. 12,5% Alc.

Bewertung: 15,5/20 Punkte
Bezug: Weingut Theo Minges


Nach der z.T. wenig überzeugenden Performance der aktuellen Weine aus diesem Weingut (Verkostungen am 19.08. und 31.07.) vermag auch dieser Sekt nicht wirklich zu überzeugen. Ein klarer Abstieg gegenüber früheren Leistungen. Man fragt sich, mit welcher Berechtigung dieser Betrieb heute den Traubenadler trägt.

Dienstag, 1. November 2011

1990er Chateau Chasse Spleen Moulis en Medoc



Rubingranat mit Wasserrand, wie von einem reifen Bordeaux nicht anders zu erwarten. Animalische Nase (Waldboden, Unterholz, Wildbret), die mit etwas Luft auch fruchtige Noten adressiert. Im Mund eine komplexe, differenzierte Aromatik, dominiert von Tabak und Zigarrenkiste; die Säure trägt zugleich eine anregende Frucht, primär an Cassis erinnernd. Tapeziert den Mund mit einem feinen Gerbstoffpflaster - man hat das Gefühl an einer Upmann zu paffen. Eher schlanker Körper, klassischer Medoc-Typ. Sehr langer Nachhall. 12,8% Alc.

Bewertung: 17,5/20 Punkte
Preis: 23 DM in Subskription (damals galten noch 15% MwSt!)

Der Wein sollte jetzt getrunken werden, denn er hat sicher seinen Abstieg vom Olymp bereits begonnen. Er war ein würdiger Begleiter zu einem feinen Rinderschmorbraten mit hausgemachten Spätzle und Rosenkohlgemüse.